Zähneputzen – aber richtig
Beim Zähneputzen gibt es einige Punkte zu beachten. Wir zeigen Ihnen wie es richtig geht. Unsere Zähne vollbringen tagtäglich Höchstleistungen. Circa 18 Tonnen Nahrungsmittel werden von einem Mensch durchschnittlich in seinem Leben gekaut. Um sich diese gigantische Zahl zu veranschaulichen rechnen wir sie einfach einmal um. 18 Tonnen entsprechen 45 Schweinen oder auch zehntausend Hähnchen. Vegetarier könnten sich ein Brot mit einer Länge von viereinhalb Kilometern zurechtlegen beziehungsweise vor dem geistigen Auge vorstellen. Diese Zahlen verdeutlichen aber vor allem eins: An der regelmäßigen, gründlichen und vor allem richtigen Pflege seiner Zähne kommt man nicht vorbei, wenn man sie bis ins hohe Alter erhalten und auch behalten möchte.
Für eine gelungene Zahnpflege benötigt man zwei einfache Dinge: zum einen ein wenig Zeit und zum anderen das Wissen, wie Zähneputzen richtig geht.
Absolut unangebracht sind starkes sowie heftiges Querschrubben und seitliches Auf-und-ab-Bürsten mit zu viel Druck. Dadurch wird der Zahnbelag nicht effektiv entfernt und die Zähne auf Dauer sogar beschädigt.
Rütteln gegen Bakterien
Dagegen empfiehlt sich die sogenannte Vibrationstechnik oder auch Rütteltechnik für eine schonende Reinigung der Zähne. Dazu sollten Sie die Bürste in einem 45 Grad-Winkel am Zahnfleischrand aufsetzen und leicht rütteln. Auf diese Weise werden die hartnäckigen Zahnbeläge, die am Zahnfleischsaum sitzen, gelockert. Streichen Sie diese in einem weiteren Schritt nun mit der Bürste mit einem sanftem Druck vom Zahnfleisch in Richtung der Zähne aus und rücken Sie im folgenden zu den nächsten beiden Zähnen weiter.
Ein Tipp – putzen mit System KAI: erst die Kauflächen, dann die Zahnreihen Außen, danach die Zahnreihen Innen.
Die KAI Technik erfordert ein wenig Übung und kann in unserer Zahnarzt-Praxis in einer Prophylaxe-Sitzung erlernt werden. Wenn Sie ein Träger von Kronen und Brücken sind oder unter freiliegenden Zahnhälsen leiden bedürfen Sie einer gezielt individuellen Zahnpflege, welche wir Ihnen ebenfalls gern in unserer Praxis erläutern.
Zähneputzen – morgens, nachmittags und abends?
Wie man Zähne richtig putzt wissen wir nun. Es stellt sich noch die Frage nach dem: wie oft, wann und womit. Es gilt noch immer folgender Grundsatz: Zweimal am Tag sollten die Zähne mindestens jeweils drei Minuten gereinigt werden. Dabei ist einmal am Tag eine gründliche Zahnpflege mit einer Reinigung der Zahnzwischenräume notwendig. Die Zahnzwischenräume sollten Sie entweder mit Zahnseide oder mit Interdentalbürsten reinigen. Bei der Zahncreme achten Sie darauf, dass sie Fluoride enthält, da diese den Schutz der Zähne vor Karies erhöhen.
Bei der Frage nach einer optimalen Zahnbürste scheiden sich die Geister. Prinzipiell gilt hier, dass Sie eine gute Zahnbürste daran erkennen, dass diese ein optimales Verhältnis zwischen einer gründlichen Reinigung und größtmöglicher Verletzungsfreiheit von Zahnfleisch und Zähnen gewährleistet. Daraus lässt sich folgern, dass Sie möglichst weiche Kurzkopfzahnbürsten mit abgerundeten Borstenenden benutzen sollten. Elektrische Zahnbürsten haben den großen Vorteil, dass sie sehr bequem in ihrer Anwendung sind. Die vorhin empfohlene Vibrationstechnik liefert die elektrische Zahnbürste von Haus aus. Auch besitzt diese oft ein kleines Bürstenfeld, was die genaue Pflege jedes Zahnes erfordert. Die neueste Entwicklung – die Schallzahnbürsten sollen zusätzlich die Zahnbeläge lockern.
Die richtigen Hilfsmittel für schwierige Stellen
In den Zahnzwischenräumen, bei Zahnspangen oder festsitzendem Zahnersatz können sich trotz gründlichstem Zähneputzen Essensreste und Plaque absetzen, welche eine Quelle für die Ansiedlung von Bakterien bilden und somit zu einem Auslöser für Karies und Parodontose werden können. Zahnseide und Interdentalbürsten sollten daher in die tägliche Zahnpflege mit eingebunden werden.
Auf die Zunge kommt es an
Ein sorgfältiges, gründliches Zähneputzen und die Pflege der Zahnzwischenräume sind wichtige Bausteine in der Zahnpflege. Nach Expertenmeinung reicht dies aber beim Zähneputzen bei weitem nicht mehr aus, um dauerhaft Parodontose und Karies zu verhindern. Wer gesund bleiben möchte, sollte auch gegen die versteckten Bakterien im Mund vorgehen, gegen welche die Zahnbürste machtlos ist. Bakterien in der Mundhöhle siedeln sich vorzugsweise ungestört und von der Zahnbürste unerreicht auf dem hinteren Zungenabschnitt an. Sie bilden dort ein Reservoire und somit eine Grundlage für Erkrankungen wenn sie nicht beseitigt werden. Ein spezieller Zungenschaber oder auch ein umgekehrter Esslöffel welcher morgens und abends verwendet wird schaffen hier schnell Abhilfe. Strecken Sie dazu einfach die Zunge heraus und halten Sie sie an der Spitze fest. Mit dem Zungenschaber oder Esslöffel nun von hinten nach vorne schaben. Die Verwendung von Mundduschen, Mundspüllösungen oder Mundwassern kann die Zahnpflege zusätzlich ergänzen aber keinesfalls ersetzen.
Zahnreinigung – die Hilfe vom Profi
Unabhängig vom Zähneputzen sollte Ihr Mundraum regelmäßig vom einem Zahnarzt untersucht werden. Wir empfehlenen Erwachsenen eine professionelle Zahnreinigung in Abhängigkeit vom individuellen Risiko ein- oder mehrmals im Jahr in unserer Praxis durchführen zu lassen. Dabei wird eventuell vorhandener Zahnbelag und Zahnstein sehr gründlich entfernt. Außerdem werden Ihre Zähne poliert und fluoridiert und Sie erhalten zahlreiche Tipps für Ihre individuelle Zahn- und Mundhygiene. Das Ergebnis einer Zahnreinigung sind saubere und helle Zähne sowie eine deutliche Minderung von Risikofaktoren für Zahn- und Munderkrankungen.
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